Bildungswesen

Bildung heißt Aneignung und Vermittlung von Wissen sowie von Fähigkeiten und Handlungsmöglichkeiten. Als Bildungssystem oder Bildungswesen bezeichnet man alle Einrichtungen, die diese Aufgaben erfüllen – von Kindergärten und Schulen über Universitäten und Fachhochschulen bis zu Volkshochschulen, dem bfi (Berufsförderungsinstitut) oder privaten Akademien und Bildungshäusern. In Österreich gibt es die Schulpflicht. Das bedeutet, dass alle Kinder neun Jahre lang (von 6–15) Schulen besuchen müssen.

Die Bildung aller Bevölkerungsschichten und Altersstufen hat in der Europäischen Union einen hohen Stellenwert. Zwischen 2021 und 2027 werden insgesamt mehr als 26 Milliarden Euro für den Bereich Bildung und Weiterbildung über das Programm Erasmus+ zur Verfügung gestellt.
Der sogenannte Bologna Prozess diente der Vereinheitlichung des europäischen Hochschulsystems. Dieser sollte den Austausch von Studierenden und Lehrenden zwischen den Universitäten erleichtern, Studienabschlüsse besser vergleichbar und europäische Universitäten international wettbewerbsfähig machen. Dazu wurden ein zweistufiges System von Studienabschlüssen (Bachelor/Master) sowie ein Punktesystem, welches den Arbeitsaufwand für Studienleistungen vergleichbar macht (ECTS), eingeführt. Der Bologna Prozess hat zu großen Studierendenprotesten und zu Besetzungen in Universitäten geführt. KritikerInnen befürchteten, dass diese Maßnahmen zu einer „Verschulung“ der Universitäten führen und der Anspruch einer möglichst breiten und allgemeinen Bildung (Humboldtsches Bildungsideal) dadurch verloren geht.