Interkulturelles Lernen/ Interkulturalität
In Österreich leben Menschen unterschiedlicher Kulturen; teilweise seit Jahrhunderten, teilweise erst seit wenigen Jahren oder Jahrzehnten. Sie alle sind – wie in Artikel 1 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte festgeschrieben – „frei und gleich an Würde und Rechten geboren“.
Beim interkulturellen Lernen geht es darum, kulturelle Unterschiede nicht nur zu respektieren, sondern Interesse und Neugier an ihnen zu wecken. Kulturelle Vielfalt bedeutet eine Bereicherung der Gesellschaft. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass die verschiedenen Kulturen seit jeher voneinander gelernt haben: Die arabischen Zahlen sind Bestandteil unserer Kultur, der Ursprung des Kaffees liegt in Afrika, Tee wurde in China bereits vor 5.000 Jahren getrunken (bei uns seit dem frühen 17. Jahrhundert) und das Römische Recht ist immer noch wesentliche Grundlage zahlreicher Rechtssysteme.
Seit Anfang der 1990-er Jahre gibt es an Österreichs Schulen das Unterrichtsprinzip Interkulturelles Lernen. Darin wird u.a. betont, dass alle Kulturen und Menschen gleichwertig sind, dass man voneinander lernen kann und einander achten soll und dass das Hinterfragen der eigenen Standpunkte und Einstellungen uns offen für Neues macht.